Daniela Siebertz

Ressort Kommunikation, Vernetzung, Innovation


Kunst in der Kirche
Unter dem Motto «Hallo Kunst» fand in der Kirche Weiningen eine Kunstausstellung statt. Zum Gedenken an den 500 jährigen Bildersturm stellte die Künstlerin Anita Sieber-Hagenbach im November 2023 ihre Werke aus.

 

Gut Ding will Weile haben
Pfarrer Christoph Frei wusste bereits seit längerem, dass er zum 500jährigen Jubiläum vom Bildersturm in Weiningen eine Kunstausstellung organisieren wollte. So stöberte er im Internet und stiess auf die christliche Künstlerin Anita Sieber-Hagenbach. Sie setzt sich im weitesten Sinne mit der Bedeutung von Schrift und Bild auseinander. Das schien ihm im Zusammenhang mit dem Bildersturm und einer reformierten Kirche, die so sehr Wort und Schrift betont, äusserst interessant.” Sieber’s Bilder zu den Psalmen gaben den Ausschlag, dass er die Künstlerin im November 2022, circa ein Jahr vor der geplanten Ausstellung, kontaktierte. So fand am 8. Februar eine Vorbesprechung mit positivem Ergebnis in der Kirchenpflege statt und am 11. April genehmigte die Kirchenpflege den Antrag und das entsprechende Budget.

 

Das meiste Echo
Anita Sieber-Hagenbach stellte ihre Kunstwerke und Installationen in und vor der Kirche, im Chiletreff und im Pfarrhaus aus. Am meisten Echo lösten die Installationen im Bereich der Kirche aus, so der Weininger Pfarrer. Ein Mobile, ein Bett und ein Telefonhörer, aber auch die Figuren im Tabernakel, die Gebetsfahne, die allen Stürmen standhielt und die Leitern an der Kirchenmauer, von denen das nicht gesagt werden kann, erhielten am meisten Beachtung.

Im Chiletreff sind mit Bibeltexten beschriebene Fenster und drei zusammengehörende Bilder zurückgeblieben. Die Fenster hatte Frau Hagenbach während ihrer Schreib-Performance beschrieben. Die drei Bilder wurden durch die Kirche Weiningen erworben, nachdem sie wirkten, als ob sie für den Chiletreff erschaffen worden waren.

 

Nicht alles verlief reibungslos
Den Mut nicht zu verlieren, nachdem einige Veranstaltungen schlecht besucht worden waren, war für Pfarrer Frei die grösste Herausforderung. Für alle, die während der Zeit der Ausstellung die Räumlichkeiten im Chileträff nutzten, annehmbare Bedingungen zu schaffen und gleichzeitig die Kunstwerke nicht zu gefährden, fand er ebenfalls nicht ganz leicht. Auch für Frau Anita Sieber verlief nicht alles reibungslos. Sie versuchte mehrfach die aufgeklebte Leiter an der Kirchenmauer zu reparieren, weil sie sich immer wieder ablöste.

Christoph Frei erhielt durchwegs positive Rückmeldungen zur Kunstaustellung. Sogar von Leuten, die gar keinen Anlass aus der Reihe besucht hatten. «Der Gedenkgottesdienst sowie mein erster Vortrag zur Vorgeschichte vom Bildersturm wurden am besten besucht», so Frei. Ihm persönlich hat auch das Programmheft sehr gefallen.

 

Lustig und traurig zugleich
Lustig waren zwei Werkbeschreibungen von Konfirmanden, die die Ausstellung bewachten und in dieser Zeit eine Bildbeschreibung anfertigen mussten. Das Resultat war sehr fantasievoll, aber wahrscheinlich nicht ganz der Intention der Künstlerin entsprechend. Irritationen gab es bei einer oder zwei Beerdigungen, als Angehörige offensichtlich den Sinn der Installationen in der Kirche nicht verstanden und sich daran störten. So gab es eine Beerdigung, bei der die Angehörigen den Telefonhörer aus dem Weg räumten und ihn ans Geländer der Kanzeltreppe hängten für die Dauer des Gottesdienstes.